von Friedrich Sauer
Caninisierung
Habt Ihr mal nach Caninisierung im Internet gesucht? Google glaubt tatsächlich, dass man Kanonisierung meint. Tja, Zahnärzte sind zu speziell für Suchmaschienen. Ich selber habe diesen Begriff auch zuerst vor zwei Jahren bei diesem Video vom Dental Online College gehört. Es ist ein Mitschnitt von einem APW-Kongress in Heidelberg, bei dem Prof. Frankenberger bei einen frakturierten palatinalen Höcker von einem 14er eine Caninisierung vorgeschlagen hat. Ab Minute 27 wird der Fall besprochen, falls Ihr vorspuhlen wollt. Aus diesem Kongress ist auch eine Buch entstanden: „Mehr Zahnerhaltung“. Ich habe es noch nicht gelesen, es ist aber auf meiner „watchlist“.
Caninisierung – ein Fall
Frakturierte, palatinale Höcker sind zum Glück selten, aber es seit dem Vortrag habe ich ein paar Caninisierungen durchgeführt. Hier ist eine:
Für mich stellt sich immer nur die Frage, ob der Zahn isolierbar ist. Denn wenn man ihn mit Kofferdam isolieren kann, dann ist er auch restaurierbar.
Die Isolation war hier schwer, eine etwas individualisierte Brinker B6 hat die Restauration dieses Zahns möglich gemacht.
Dieses Bild wurde erst ein paar Wochen nach der Behandlung aufgenommen. Palatinal sieht die Gingiva genauso aus wie an den Nachbarzähnen. Die entscheidene Frage ist jetzt, ob der Kontaktpunkt zum 5er auch reicht oder ob doch eine indirekte Restauration nötig ist. Die Wurzelfüllung wurde hier in einem seperaten Termin revidiert und ein Glasfaserstift in den bukkalen Kanal zementiert.
Fazit – Zahnumformung von Prämolar zu Canini/Eckzähnen
Die Indikation ist zum Glück selten. Als Zahnarzt ist man immer bestrebt, solch einen frakturierten Höcker wieder aufzubauen, aber genau genommen ist dies gar nicht nötig. Auf diese Weise hat man wahrscheinlich eher ein höheres Risiko für eine erneute Fraktur an dieser Stelle, oder? Was meint Ihr?
Euer Team von Saure Zaehne