von Friedrich Sauer
XP Shaper nochmal
Ich fange gleich mit zwei Bildern an. Es ist der gleiche Shaper zum gleichen Zeitpunkt, nur mit unterschiedlichem Hintergrund.
Ich habe dieses Mal diese Feile ganz klassisch angewendet. Per Hand bis 15.02 aufbereitet und dann mit dem Shaper in jedem Kanal einmal kurz auf Arbeitslänge minus 0,5 mm. Danach dann 30 Sekunden pro Kanal leicht auf und ab bewegt. Eigentlich wollte ich danach mit der Feile nochmal in einen Kanal gehen doch im Mikroskop flackerte die Feile etwas. Beim genauen Hinschauen sieht man, dass der XP-Shaper kurz vor der Fraktur war. Das erinnerte mich an den ESE Vortrag von Gilberto Debilian, bei dem er erwähnte, dass die Shaper nicht länger als zweieinhalb Minuten benutzt werden sollten aufgrund von cyclic fatigue tests. Wenn man damit einen oberen Molaren mit vier Kanälen bearbeitet, wird es recht knapp mit der Zeit. Bisher habe ich mit Hyflex CM die Kanäle bis 15.04 aufbereitet und nutzte dann erst den Shaper. Ich gehe mal davon aus, dass dann weniger Spannung auf das Instrument kommt und es den Zahn ohne Fraktur übersteht. Das ganze erinnert mich an einen Satz von Michael Arnold: „Alles, was rotiert, kann fakturieren“. Und ja, der XP-Shaper ist mir schon einmal gebrochen.
Der klinische Fall zum Instrument
Wie oft war die Herausforderung hier eher restaurativ. Im Röntgenbild konnte man schon erahnen, dass es eine Stufe im Aufbau gibt. Durch die Isolation mit Kofferdam konnte man diese einfach darstellen, aber das hieß dann für mich, auch gleich die komplette, alte Füllung herauszunehmen. Dazu musste der bukkale und palatinale Höcker gleich partiell überkuppelt werden. Wenn die spätere Versorgung eine Teilkrone mit Höckerfassung sein soll, kann man dies gleich beim Preendo mitmachen und riskiert weniger Frakturen.
Fazit
Hier wurde palatinal mit Hyflex CM bis 60.04 aufbereitet. Mb1, Mb2 und Db bis 40.04. WF erfolgte in Single Cone mit Bioceramischen Sealer.
Spülung erfolgte mit den üblichen Verdächtigen: 5,25% NaOCl, 40% Zitronensäure und 2%CHX. Aktiviert wurden diese mit Irri S, Xp Finisher und Endovac.
Die Krone habe ich mit 50 µm Aluoxid gesandstrahlt, dann mit Monobond plus und Scotchbond Universal behandelt. Der Verschluss erfolgte mit Essentia. Der Fall war auch bei der Essentia Aktion dabei.
Wie geht es weiter?
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und für Mitte November muss ich für die „offline“ Welt etwas vorbereiten, was leider viel Zeit kostet. Ich hoffe ich schaffe dann trotzdem ein paar Beiträge. Seid gespannt!
Euer Team von Saure Zähne